Wie so oft lautet die Antwort auf die Frage ganz klar: Jein.
Sicher ist, ein selbsternannter ‚free speech absolutist‘ erzielt mit einer an Sicherheit angrenzenden Wahrscheinlichkeit eine hohe Reichweite. Denn schonungslos formulierte Meinungen polarisieren. Und Polarisierung führt zu Diskussion. Ob dabei immer die Netiquette eingehalten wird oder nicht, sei dahingestellt. Aber Fakt ist auch: Social-Media-Algorithmen lieben heiße Diskussionen und damit einhergehende Engagements bzw. Interaktionen mit Beiträgen. Sie belohnen solche Inhalte, völlig unabhängig von der Botschaft, mit einer erweiterten Ausspielung – getreu dem alten PR-Mythos „Auch schlechte PR ist gute PR“.
Spätestens an dieser Stelle treibt diese Aussicht nicht nur dem Community Management und der versierten PR-Beratung die Schweißperlen auf die Stirn. Denn es bedarf langfristig angelegter und transparenter Kommunikation angereichert mit relevantem Content, um Vertrauen zum Unternehmen aufzubauen. Dagegen braucht es nur einen Bruchteil dieser Zeit, um negative Auswirkungen auf das Image zu kassieren. Und das gilt noch viel stärker in den sozialen Netzwerken.
Genau dieser mögliche Negativeffekt lässt viele Unternehmen und deren Stakeholder zögern: Sollen wir uns überhaupt auf das Social-Media-Parkett wagen? Auch hier eine klare Antwort: Ja! Gerade in der digitalen Welt gilt: gesprochen wird ohnehin – also nutzen Sie die Möglichkeit, um sich mit der eigenen Social-Media-Präsenz in Ihrem Kontext einzubringen. Hier haben Sie das Steuer in der Hand und dürfen zeigen, wer und wie Sie sind, was Sie können und was Sie ausmacht. Agenda-Setting inklusive.
Wer im Netz nicht sichtbar ist, existiert für unsere zunehmend digitaler werdende Gesellschaft nicht. Suchmaschinen und Social-Media-Plattformen sind keine Exoten mehr, sondern Teil einer ganzheitlichen PR-Strategie. Präsenz und Positionierung, mit starker Meinung und auch der ein oder anderen steilen These, gehen dabei Hand in Hand. Wie man sich diese Positionierung erarbeitet – und das am besten ohne Elon Musk Allüren und der Office-Pflicht für Mitarbeitende – darauf gehen wir in einem der nächsten Blogbeiträge ein.
Foto: Chris J. Davis / unsplash
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